Am 11.03.2011 um 14.47 Uhr Ortszeit erschüttert ein Erdbeben der Stärke 7,0 auf der JMA-Skala die Region um die japanische Stadt Fukushima, kurz darauf bricht ein Tsunami über die Küste der Präfektur Tōhoku herein. 210.000 Menschen sind von der Katastrophe unmittelbar betroffen, 20.000 von ihnen sterben, die 23.000 im havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi eingesetzten Arbeiter werden erhöhten Radioaktivitäsdosen ausgesetzt, ein Drittel von ihnen stark verstrahlt. Hunderttausende Tiere verenden.
Menschen erfassen gern Zahlen, unsere Nachrichten sind voll davon. Und doch verlieren sie umso mehr an Relevanz, je größer sie geraten, denn niemand ist mehr dazu in der Lage, Einzelschicksale zu verfolgen, wenn deren Zahl ins Unermessliche wächst. So geraten die den Nachrichtenticker dominierenden, beständig wechselnden Ziffern schnell zu etwas Irrealem, und die hinter ihnen stehenden Schicksale zu bloßen Randnotizen eines Großereignisses.